Sprint Review Party

Ein ungewöhnliches Semester geht für die Studierenden des Studiengangs DIGITAL TECHNOLOGIES zu Ende – denn auch für sie galt: “Stay home, study safe“.

 

DIGITAL TECHNOLOGIES ist der junge hochschulübergreifende Studiengang der TU Clausthal und Ostfalia Hochschule. Das Studium setzt sich aus den Fächern der Informatik, einem von sechs frei wählbaren Anwendungsgebieten und spannenden Digitalisierungsprojekten zu gleichen Teilen zusammen. Die Projekte verbinden dabei technische Herausforderungen aus der Informatik mit komplexen Fragestellungen aus einem der sechs Anwendungsgebiete des Studiengangs. Gleichzeitig adressieren alle Lösungsansätze mindestens eins der 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals).

In den interdisziplinären Digitalisierungsprojekten arbeiten die Teams jahrgangsübergreifenden und mit Hilfe des agilen Rahmenwerks SCRUM. Die Studierenden haben bereits verschiedene Kompetenzen und Erfahrungshorizonte, die sie in die Projekte einbringen können und werden so praktisch auf das heutige Arbeiten in Unternehmen vorbereitet. Dabei steht nicht nur die Entwicklung eines Prototyps oder innovativen Lösungsansatzes im Vordergrund des Projekts, sondern es werden auch Soft-Skills, wie Kreativität, Reflektions-, Team-, Konflikt- und Kommunikationsfähigkeiten geschult. Eine Teamarbeit im reinen Online-Modus durchzuführen, stellte für alle Beteiligten eine große Herausforderung dar.

Umso erfreulicher war die Vorstellung der Projektergebnisse des Jahrgangs aus dem Wintersemester 2020/21, die im Rahmen der Sprint Review Party am 12.2.2021 präsentiert wurden.

Die Smarte Borkenkäferfalle und simulierte Roboter

Eines der Teams bildete sich aus Studierenden, die sich für das Anwendungsgebiet „Industrie 4.0“ interessieren. Gemeinsam mit Prof. Dr. Ina Schiering (Ostfalia) und Dr. Andreas Ligocki (Ostfalia) sowie den Projekt-Coaches entwickelte das Team die erste „Smarte Borkenkäferfalle“. Entgegen einer klassischen Borkenkäferfalle ist diese in der Lage, sowohl den Befall als auch die Temperatur ortsunabhängig über eine stromsparende Funkverbindung (LoRaWan) an Forstwirt*innen zu übermitteln. Mithilfe eines Solarpanels und einer kleinen Pufferbatterie ist es möglich, die Falle unabhängig von der Lage im Wald zu platzieren. Über ein Dashboard werden die erhobenen Daten visualisiert. Das Team hat hier im Verlauf des Semesters mit verschiedenen digitalen Technologien und Plattformen experimentiert. Es hat sich mit einem effizienten Energiemanagementsystem vertraut gemacht und Methoden des 3D-Drucks sowie Konstruktionstools kennengelernt.

Simulierte Roboter und „Drone Challenge“

Ein anderes Team arbeitete in seinem Digitalisierungsprojekt an einer Fragestellung, ebenfalls aus dem Anwendungsgebiet „Industrie 4.0“: „Wie können kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) das richtige Robotersystem als Teil einer automatisierten Produktion und Montage auswählen?“ Um eine Antwort auf diese Frage zu geben, arbeiteten sich die Studierenden des Teams um Prof. Dr. Reinhard Gerndt (Ostfalia) und Prof. Dr. David Inkermann (TU Clausthal) zunächst in die kinematische Beschreibung von Robotern ein, erstellten Simulationen sowie Datenbanken für die Verwaltung unterschiedlicher Roboter, Werkzeuge und Automatisierungsaufgaben. Am Ende des Projektes konnte ein Workflow von der Eingabe kinematischer Daten bis zur Animation des Robotersystems aufgezeigt werden. „Das Besondere der Digitalisierungsprojekte ist die Vielschichtigkeit mit der sich die Studierenden vom ersten Semester an beschäftigen müssen. Wir sind der Ansicht, dass sie so optimal auf ihre spätere berufliche Wirklichkeit vorbereitet werden und einen tollen Beitrag zu einer nachhaltigeren Gesellschaft und Arbeitswelt beitragen können,“ sagt Diana Hoffmeister, Geschäftsführerin des DIGIT.

Im Anwendungsgebiet „Autonome Systeme“, das von Prof. Dr. Dagmar Meyer (Ostfalia) und Dr. Christian Bartelt (TU Clausthal) vertreten wurde, entwickelten die Studierenden des dritten Teams eine Lösung zur Steuerung einer virtuellen Drohne unter Einsatz von künstlicher Intelligenz. Die Besonderheit dieses Projektteams lag in dem internationalen Wettbewerb mit zwei weiteren Universitäten. Die hier zu entwickelnde Drohne sollte sich auf einem virtuell simulierten Parcours gegen die Teams der Universität Mannheim und der Universität in Cluj (Rumänien) in einer "Drone Challenge" durchsetzen. In drei „Rennen“ traten die von den jeweiligen Teams entwickelten Drohnen gegeneinander an. Mögliche Anwendungsszenarien für eine solche Drohne könnten sich beispielsweise bei der Paketzustellung oder bei der Begleitung von Personen, deren Sehkraft eingeschränkt ist, ergeben. Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie wurde auch dieses Digitalisierungsprojekt vollständig im Online-Format durchgeführt.

„Es war für die Studierenden in diesem durch CoVid-19 geprägten Semester alles andere als leicht, und dennoch haben alle drei Teams tolle Ergebnisse präsentiert!“, so stolz die beiden modulverantwortlichen Professoren Gert Bikker (Ostfalia) und Andreas Rausch (TU Clausthal). Die Studierenden freuen sich bereits auf die neuen spannenden Projektthemen. Im Sommersemester kommen in den Sprint Review Partys dann auch noch die neuen Zertifikatsstudierenden aus dem „DigiTec.PILOT“ hinzu.

Unser junger Studiengang DIGITAL TECHNOLOGIES wächst zunehmend. Ab dem Wintersemester 2021/22 startet, vorbehaltlich der Genehmigung durch das MWK sowie der Akkreditierung, der Master of Science DIGITAL TECHNOLOGIES und auch der Weiterbildungsmaster befindet sich bereits in der Planung.
Wir freuen uns bereits jetzt auf die spannenden Digitalisierungsprojekte, von denen uns die Studierenden in den kommenden Semestern berichten werden!